Kopfbäume sind Gestaltungs- oder Nutzungsformen wie z. B. Kopflinden in barocken Parkanlagen oder Alleen, Kopfweiden, deren Ruten als Baumaterial für Fachwerkhäuser und zur Herstellung von Körben verwendet wurden oder auch Kopfeichen, deren gerbsäurereiche Rinde für die Lederherstellung genutzt wurde.
Bei regelmäßigem Schnitt bilden sich an den Astenden über die Jahre sogenannte Köpfe aus Wundholz. Die Neuaustriebe an diesen Köpfen werden alle zwei Jahre oder jährlich im Frühjahr vor dem Blattaustrieb an der Triebbasis abgeschnitten ohne das alte Holz zu verletzen. Die Schnittwunden sind demnach nicht größer als die Durchmesser der ein- bis zweijährigen Triebe und können vom Baum gut abgeschottet und schnell überwallt werden. Keinesfalls dürfen die Köpfe verletzt oder gar ganz entfernt werden, dies würde die jahrelange Arbeit zerstören und den Baum dauerhaft schädigen. Der Kopfbaumschnitt bietet die Möglichkeit großkronige Bäume wie Linden, Weiden oder Platanen in ihrem Wachstum zu begrenzen, der Schnitt muss jedoch schon bei der Anzucht in der Jugendphase begonnen und regelmäßig wiederholt werden.
Kopflinden, März 2018 vor und nach dem Schnitt
Kopflinden, Juli 2018
Fotos von: Jana Schuhmann
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