Ende Mai fand im Bildungshaus St. Martin in Bernried ein Workshop zum Umgang mit Habitatbäumen und deren Bewohnern statt.
Fachvorträge und Exkursionen:
Die Bewertung der Verkehrssicherheit von Höhlenbäumen, rechtliche Bestimmungen zum Artenschutz an Bäumen – Andreas Detter, öbuv Sachverständiger
Käferarten u. Insekten – Dr. Jürgen Schmidl
Vogelarten – Prof. Dr. Christof Moning
Fledermäuse – Dipl. Biol. Eva Kriner
Höhlenbäume mit ihren zahlreichen Defekten: Rindenverletzungen, Astausbrüche, Risse und Höhlungen bieten wertvolle Lebensräume für viele gefährdete Käfer-, Säugetier- und Vogelarten. Jedoch stellen diese statisch beeinträchtigten Bäume Baumpfleger und Baumkontrolleure vor besondere Herausforderungen.
Die letzte Lebensphase, auch Resignation genannt, bis zum Sterben eines Baumes dauert meist einige Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. Dabei kommt es hin und wieder zu Schäden, mit denen sich der Baum mehr oder weniger gut arrangiert. Im begründeten Fall ist der Eingriff des Menschen nötig, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Doch nicht jeder Defekt am Baum beeinträchtigt auch dessen Stand- u. Bruchsicherheit oder führt gar zum sofortigen Absterben des Baumes. Von Menschen die mit Uraltbäumen arbeiten ist besonderes Verständnis der Baumbiologie, Baumstatik und Sensibilität für den Natur- und Artenschutz gefordert.
Eine große Zahl von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind auf Höhlenbäume mit ihren besonderen Strukturen angewiesen. Es gibt Fälle in denen der Erhalt einer Population von einem bestimmten Baum abhängig ist.
In unserer heutigen Kulturlandschaft findet sich kaum noch Raum für Baumveteranen und ihre Bewohner. Die Land- und Forstwirtschaft steht unter hohem wirtschaftlichen Druck, denn im Fokus liegt die schnelle Produktion. Wirtschaftlich genutzte Bäume werden nach ca. 80-160 Jahren zur Weiterverarbeitung geerntet und erreichen so nie ihr natürliches Alter.
Ein Forschungsprojekt im Nationalpark Bayerischer Wald zeigt ein durchschnittliches Vorkommen von 1,5 Höhlenbäumen bzw. 2,5 Höhlen pro Hektar. In Wirtschaftswäldern werden schadhafte Bäume frühzeitig entnommen und gesunde gefördert. Die Vorgabe für Biotop-Bäume erreichen selbst im Artenschutz vorbildliche Forstbetriebe oft nicht. Um jedoch den Verlust der Biodiversität und Artenvielfalt langfristig aufzuhalten, müssen mehr Plätze gefunden werden, an denen es möglich ist den Lebensraum Uraltbaum zu schützen und zu erhalten. Experten sehen hier im Siedlungsraum z.B. alte Dorflinden, Parkanlagen und Alleen großes Potential.
Busch Baumpflege ist Ihr Ansprechpartner zum Artenschutz an Bäumen und Beurteilung der Verkehrssicherheit von Höhlenbäumen. Jetzt unverbindlich anfragen!
Das Bildungshaus St. Martin mit dem Kloster der Missions-Benediktinerinnen liegt direkt am Starnberger See. Im weitläufigen Klostergarten gibt es viele Plätze um zu entspannen und die Natur zu genießen. Direkt hinter dem Kloster beginnt der Bernrieder Stiftungspark, der auf ca. 80 Hektar nicht nur für Baum- und Naturfreunde ein herrliches Ausflugsziel bietet. Die ehemalige Hutewaldlandschaft, mit ihren offenen blütenreichen Magerwiesen und einem einzigartigen Baumbestand aus vielen Höhlenbäumen und Baumveteranen dient unzähligen zum Teil stark gefährdeten Arten als einzigartiger Lebensraum.